Das gleißend helle Mondeslicht treibt die Schatten der schlafenden Bäume auf den frisch gefallenen noch unberührten Schnee.
Warum versucht das grelle Sonnenlicht jeden Tag erneut dieses wunderschöne Schauspiel der Nacht zu zerstören?
Wer oder was gibt der Sonne das Recht dazu, über Tag und Nacht zu bestimmen?
Gibt es eine Möglichkeit, die Nacht ewig währen zu lassen, damit sie niemals endet?
Damit der Mond sein Schattenspiel mit den Bäumen für alle Zeit und darüber hinaus zeigen kann....

Diese wunderbare Stille, man hört nur das leise Flüstern des wehenden Windes, der die Schatten zum Tanze anregt.
Der über beschneite Berge und Täler fegt, nur um die Äste der Bäume zum Schwingen zu bringen.
Der diese vergleichsweise einfache und dennoch so wunderschöne Kunst der Natur ermöglicht.
Auch wenn es nur ein Schatten der im Winde tanzenden Äste ist, der sich auf dem kaltweissen Schnee präsentiert,
ich habe noch nie etwas vergleichbares gesehen, das so sehr beruhigt, die Zeit anscheinend still stehen und mich ein fast schon hypnotisierendes Gefühl der Zufriedenheit verspüren lässt...

Erst wenn die meisten Menschen schliefen, zeigte sich die größte Kunst,
und nur wenige wurden diesen Winter dazu auserwählt, die volle Pracht der Natur zu erblicken.
Es wird langsam Frühling und die Bäume beginnen zu treiben, lassen die kahlen Äste verschwinden.
Der Schnee schmilzt dahin und die Nächte werden kürzer.
Bald wird der Mond lange Zeit kein Schattenspiel mehr zeigen.
Man muss nun bis zur erneuten Kälte warten, um es wieder beobachten zu können.
Bis er erneut mit dem Schattenspiel beginnt.